Pressebericht Nordsee-Zeitung über TOURILOX Moor-Tour, Juni 2010

Quelle: Nordsee-Zeitung, 25. Juni 2010

Mit dem Rad das Moor erkundet

Stotel. Von der Resonanz waren selbst die Organisatoren überrascht: TOURILOX hatte zu einer Exkursion in die Hahnenknooper Moore eingeladen und weit über 50 Teilnehmer hatten sich mit ihren Fahrrädern eingefunden. Helmut Schwarting, seit 1999 Betreuer des Naturschutzgebietes, führte die Radler zuerst durch das Stoteler Moor Richtung Sandberg.

„Im Plackenmoor gibt es die Moltebeere. Sie ist auf 9000 Quadratmeter verbreitet, 300000 Sprossen gucken aus dem Boden. Das ist in dieser Größe einmalig in Deutschland“, erklärte Schwarting. Zu sehen bekamen die Gäste dieses einmalige Gebiet allerdings nicht, denn es ist hinter einem Sumpfgürtel verborgen. Die Gäste wurden aber durch den beeindruckenden Anblick der Fruchtstände des Wollgrases entschädigt. Über einen Damm gelangt die Gruppe zu einer weiteren Attraktion: die fleischfressende Pflanze Sonnentau breitet sich an einigen Stellen aus.

Wachsende Bevölkerung

Die Fahrt führte weiter nach Drostendamm. Regina Thier-Grebe, 2 Vorsitzende von Tourilox und Organisatorin der Exkursion, berichtete über die Besiedlungsform „Moorhufendorf“. Wo jetzt schmucke Bauernhäuser stehen und Erholungssuchende ruhige Unterkunft finden, war um 1800 nichts als Moor zwischen den Flüssen Gackau, Aue und Lune. Die Anwohner kamen über einen Damm zum Torfstechen. Die ständig wachsende Bevölkerung brachte die Moor-Kolonialisierung durch den Kurfürsten von Hannover mit sich. Gesucht wurden arbeitsame Bauern mit Frau und möglichst erwachsenen Kindern, die das Moor trocken legen, Torf stechen mussten und vieles mehr. Es war ein entbehrungsreiches Leben, begleitet von Hunger und hoher Kindersterblichkeit, erzählte Thier-Grebe. (be)

 

Es gibt auch einen TOURILOX-Bericht und Fotos der Tour